Die Idee

Jochen Mendel mit Familie

Keiner ist so verrückt, dass er nicht noch einen Verrückteren findet, der ihn versteht!

Am Anfang war eine Idee ...


(von Jochen Mendel)

 

Als ich 1996 auf einem Outdoorsymposium war, gab es viele Vorträge von bekannten Abenteurern. Da wurde von Nordpoolexpeditionen berichtet oder wie man das GPS-Navigationssystem richtig einsetzt. Das war alles sehr spannend für mich als Greenhorn.

Aber dann war da noch ein Vortrag einer französischen Bergsteigerin, die mit krebskranken Jugendlichen eine Gipfelbesteigung unter alpinen Bedingungen durchgeführt hatte. Die Bilder waren einfach toll, besonders diese leuchtenden Gesichter der Jugendlichen sehe ich noch heute vor Augen.

Und gerade diese leuchtenden Augen habe ich dann bei den Teilnehmern der Huskytouren in Schweden wieder entdeckt. Egal ob jung oder alt, Mann oder Frau alle hatten dieses besondere Leuchten in den Augen. Sie strotzten vor neuer Lebensenergie. Und da kam mir die Idee, warum keine Hundeschlittentour mit krebskranken Jugendlichen machen und ihnen so viel neue Energie für ihr Leben mitzugeben und ihre Gesichter wieder zum leuchten zu bringen.

Wie es der Zufall so oft will, war ich mit einem ganzen Ärzteteam auf Tour. Egbert, Joschi, Eva und Andreas waren sofort angetan von der Idee. Und ganz nach dem Motto:

„Keiner ist so verrückt, dass er nicht noch einen Verrückteren findet, der ihn versteht!“, habe ich in Egbert einen ganz besonderen Partner für diese Idee gefunden. Ich erinnere mich noch an seine kurze und präzise Bemerkung „... das machen wir“. Er nun wieder kannte weitere verrückte Menschen und war sogar der Vorsitzende des Vereines „Der bunte Kreis Münsterland“. Und da waren noch Gitta und Winni. Wie es sich für Psychologen so gehörte, haben Egbert und Gitta erst einmal lange verrückte Psychologen Gespräche geführt. Das Ergebnis war klasse, Gitta war mit im Boot. Und Winni war und ist einfach verrückt genug, um sofort zuzusagen.

Schnell war eine Beschreibung formuliert und das ganze Projekt wurde durch Egbert so auch wenig verrückt veranlagten Menschen zugänglich gemacht.

Es folgten Gespräche in den Unikliniken, zahlreiche Projektbeschreibungen wurden verschickt und Elternvertretungen wurden angesprochen. Aber so richtig funktionierte es nicht. Wir hatten einfach keine verrückten Menschen mehr gefunden. Klar, alle waren begeistert, aber eigentlich hielten sie das Ganze für zu verrückt. Zum Glück ergab sich dann der Kontakt zum Verein für Herzenswünsche. Frau Röttgering hat mir gleich wieder viel Hoffnung gegeben und auch die Energie weiter zu machen. Für sie waren verrückte Ideen und deren Verwirklichung zur Aufgabe geworden.

So bekamen wir dann eine Gruppe von 8 Jugendlichen zusammen. Ganz klasse fand ich, dass alle Jugendlichen sich da auf etwas einließen, von dem sie ja eigentlich keine richtige Vorstellung hatten. In Vorbereitungstreffen haben wir uns kennengelernt und alle haben meine Kochkünste kennengelernt und das Beste auch akzeptiert. Mir war schnell klar, nach ein paar Tagen Schweden sind alle genauso verrückt wie wir.

Die Tatsache, dass wir dann alle so zusammen waren und uns auf die Tour in Schweden vorbereiteten, hat mich auch die lange nicht immer leicht zu verstehende Vorbereitungsphase vergessen lassen.
Eine Idee wurde Wirklichkeit!

Einige Monate vergingen und ich wartete in Drevsjö auf meine Gruppe. 5 Kids und 3 Betreuer waren auf dem Weg. Freitag war es dann so weit, gegen 14.00 Uhr waren sie bei mir im Camp. Jetzt folgten viel intensive Tage, tolle Erlebnisse und Momente.